Weihnachtsgeschichten
Dezemberbrief an eine Ahnin
Dezemberbrief an eine Ahnin Liebe Großmutter Elise, es hat geschneit! Der Garten liegt wie unter einem Bettlaken verborgen und die Mittagssonne verwandelt diese bizarre Gartenlandschaft in ein glitzerndes Märchenland. Das ist mir sehr recht denn ich habe lieber viel Schnee im Dezember als ein endlos verschneites Frühjahr. Das Haus ist geschmückt und überall liegen Tannenzweige und Zapfen, Nüsse und kleine Säckchen in denen Überraschungen stecken. Ich liebe diese stille Zeit mit Kerzenschein und Plätzchenduft genau wie du damals. Ich kann mich noch lebhaft an deine Weihnachtsbäckerei erinnern, an die gefüllten Blechdosen die sich auf geheimnisvolle Weise immer wieder leerten. Dann kam einfach wieder Mehl und Zucker, Butter und Eier in eine Schüssel und im Nu waren die Dosen wieder gefüllt. Weihnachten auf dem Bauernhof, das bleibt eine warme Stube der Erinnerung die Geborgenheit und Liebe bedeutet. Für immer Margit Dezember 2006
Kleiner Ausschnitt aus meiner Erzählung: Altjahresabend-Neujahr Altjahresabend Ganz im Gegensatz zu den ausgelassenen Silvesterfeuern der Gegenwart kann ich mich noch sehr gut an die ernste, fast magische Stimmung der Silvesternächte meiner Kindheit erinnern. Als wir etwas älter waren durften wir so lange wach bleiben wie wir mochten, manchmal haben wir es bis Mitternacht geschafft. Wir mussten aber ruhig sein, denn der Abschied vom alten Jahr war für meine Oma ein Rückblick, ein Innehalten und Nachdenken über das Vergangene. Diese Stunden hatten einen starken Zauber. Die starke Verbindung zu uralten mystischen Ritualen der alten Frau stand im Raum, bereit mit ihr und der Familie das Neue Jahr anzunehmen, zu begrüßen und zu bestehen. Margit mit warmherziger Erinnerung. 20. 12. 2003
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